Investieren in

Zeiten von Corona

Gegenwärtig stellt sich unweigerlich die Frage, inwieweit sich die aktuelle Covid-19-Krise auf den Immobilienmarkt auswirkt. Das Investment in Anlageimmobilien scheint jedenfalls ungebremst.

Foto: APROM Real Estate Group

Wenn man den Markt an Vorsorgewohnungen und Anlageimmobilien genauer betrachtet, so ist klar zu erkennen, dass das Investment in Anlageimmobilien gefragter ist denn je, auch die Suche nach qualifiziertem Miet-Wohnraum scheint nicht abzunehmen, obwohl die Höhe der Mieten zum Thema wird.


Aus ökonomischer Sicht hängt die Preisentwicklung von der Dauer und der Intensität der ökonomischen Rezession ab. Wird diese Rezession zeitnah überwunden, ist vermutlich davon auszugehen, dass es keinen Preisverfall für Eigentumswohnungen und somit auch nicht für Vorsorgewohnungen gibt. Die in diesem Segment stetig steigenden Preise werden sich unter dieser Annahme auch künftig weiter nach oben entwickeln. Das Wachstum der Bevölkerung, insbesondere in den Ballungsräumen, ist ungebrochen und wird gemäß den Prognosen unverändert weitergehen. Neu hinzu kommt, dass sich das Interesse für Wohnimmobilien in die unmittelbaren Speckgürtel der Ballungszentren ausgedehnt hat und hier eine entsprechend gesteigerte Nachfrage zu erkennen ist.


Wenn es nach den Experten geht, dann ist anzunehmen, dass es in der ersten Jahreshälfte vermutlich zu einem nominellen Rückgang der Immobilienverkäufe kommen könnte. Von den Preisen wird erwartet, dass sie jedoch stabil (hoch) bleiben werden. Dieser Trend spiegelt sich aber auch in normalen Jahren wider, was bedeutet, dass sich der Vorsorgewohnungsmarkt in der zweiten Jahreshälfte stets stärker verhält als im ersten Halbjahr.


Die internationalen wirtschaftlichen Parameter hier für haben sich nicht geändert, die Niedrigzinspolitik der EZB wird fortgeführt und erleichtert auch weiterhin den Ankauf durch attraktive Finanzierungsmodelle. Eine Veränderung, die wir jedoch bereits jetzt beobachten, ist, dass die bankseitig gewünschten Eigenmittelanteile höher werden.


Sollten Europa und Österreich jedoch in eine längerfristige Rezession geraten, sind die Folgen und Prognosen noch nicht abschätzbar. Es ist anzunehmen, dass ein Einbruch am Arbeitsmarkt weiterhin gegeben ist und dies möglicherweise vereinzelt zu Mietausfällen bzw. - stundungen, wie dies auch heuer bereits möglich ist, führen kann. Es wird dennoch erwartet, dass die Immobilie als eine der wenigen Assetklassen weiterhin stark nachgefragt wird, denn das Investment in Sachwerte nimmt erfahrungsgemäß in Krisenzeiten zu.


Eine andere Beobachtung, die wahrgenommen wird, ist – wie schon eingangs erwähnt – eine „Stadtflucht“ bzw. die Tendenz zur Freifläche. Die letzten Monate waren für viele im Homeoffice eine verordnete Isolation. Jene, die im städtischen Bereich ohne Balkon, Terrasse oder dergleichen ihre gesamte Arbeits- und Freizeit verbringen mussten, haben das starke Bedürfnis nach „Freiheit“ kennenlernen müssen. Die Freifläche ist mehr als nur die Möglichkeit, kurz nach draußen zu treten. Diese Flächen sind Erholungsort, Rückzugsmöglichkeit, Freizeitoase und Ort des sozialen Miteinanders gleichermaßen. Neu errichtete Vorsorgewohnungen bieten mit ihren Planungen und Freiflächen vielfach diesen Weg ins Freie.

Friedrich Csörgits, Msc MRICS

Managing Partner BRIX29 Anlageimmobilien- und Vorsorgewohnung GmbH