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Vorsorgewohnungen in zentraler Lage wie das RVW-Projekt Pappen- heimgasse in Wien-Brigittenau sind rar.

Grundstück gesucht! 

Die Preise für Anleger- und Vorsorgewohnungen haben sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Woran das liegt, wissen die Profis.


Wer in eine Vorsorgewohnung investieren möchte und dabei auf ein Schnäppchen hofft, sucht in Wien und den Landeshauptstädten die Nadel im Heuhaufen. Rund 220.000 Euro müssen Anleger laut EHL Vorsorgewohnungsmarktbericht 2020 im Schnitt für eine solche Wohnung berappen. Wurde man 2016 noch bei Quadratmeterpreisen von rund 4.025 Euro fündig, sind es nun bereits 4.400 Euro.

Ein Grund für den rasanten Preisanstieg: Die große Nachfrage, denn Immobilien versprechen nicht nur ein sicheres, sondern auch wertsteigerndes In- vestment. „Sie ist allerdings noch nicht alleiniger Preistreiber“, erläutert Albert Sacher, Vorstand der C & P Immobilien AG, „hauptverantwortlich sind neben gestiegenen Baukosten vor allem die Grundstückspreise.“ In Wiener B-Lagen, etwa beim Projekt Genochplatz im 22. Bezirk, machen die Grundkosten über ein Viertel des Kaufpreises pro Quadratmeter aus. Nicht viel anders stellt sich die Situation in Graz dar. Hier werden inzwischen 800 und 900 Euro pro realisierbarem Quadratme- ter Wohnfläche aufgerufen. Passende Grundstü- cke, die sich für die Errichtung von Vorsorgewoh- nungen eignen, sind Mangelware.


Guter Grund

Eine Entwicklung, die Marion Weinberger- Fritz, Geschäftsführerin der Raiffeisen Vorsorge Immo- bilien (RVI), Sorge bereitet. Denn aufgrund der im- mer knapper werdenden Grundstücksressourcen verzögert sich die Realisierung weiterer Projekte bei gleichzeitig erhöhter Nachfrage. Während die Quadratmeterpreise für Vorsorgewohnungen im- mer weiter steigen, erhöhen sich die Mieten hinge- gen wesentlich langsamer, die Eigenkapitalrendi- ten bleiben aber im Schnitt aufgrund der günsti- gen Finanzierungsmöglichkeiten auf konstant ho- hem Niveau. Kein Wunder also, dass Immobilien- entwickler daher nach Auswegen suchen – und nach neuen Grundstücken. Zumindest 2.000 Qua- dratmeter Wohnfläche sollten sich laut Albert Sa- cher daraus entwickeln lassen und Weinberger- Fritz präzisiert noch weiter: „Auf alle Fälle sollte Bauklasse 3 möglich sein, da man so mit Erd- und Dachgeschoß auf fünf Geschoße kommt. Bei klei- neren Projekten entpuppen sich sonst die Baukos- ten als weiterer massiver Kostentreiber.“

Immobilienentwickler sind daher dringend auf der Suche nach neuen Flächen, um für Nachschub in der Projektpipeline zu sorgen. Was neben der Bau- klasse sonst noch wichtig ist? Die Lage natürlich! „Jeder Bezirk hat seine schönen Ecken. Das Grätzl sticht jedenfalls die Postleitzahl“, so Weinberger- Fritz. Entscheidend sei die optimale Infrastruktur, genau genommen die öffentliche Anbindung.


Guter Tausch

Doch der Mangel an passenden Grundstücken lässt Entwickler auch über die Stadtgrenzen hin- weg schauen. Im Falle von Raiffeisen Vorsorge Immobilien sieht man im Wiener Umland, etwa in Stockerau, Potenzial, C & P Immobilien in der Re- gion südlich von Graz. Um neben Großprojekten dennoch weiterhin kleinere Baugründe akquirieren zu können, hat man sich bei C & P Immobilien ein besonderes Zuckerl überlegt. „Viele Eigentümer wollen nicht verkaufen, da sie das Geld nicht be- nötigen und es verständlicherweise lieber in der Immobilie angelegt sehen als auf der Bank. Daher bieten wir Grundstückseigentümern die Möglich- keit, Anlegerwohnungen mit unserem Rundum- Service im selben Gegenwert zu erwerben. Viele Menschen schätzen es sehr, wenn Sie mit Ihrem Investment keine Arbeit haben“, sagt Albert Sa- cher. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten, denn so wird aus einem ungenützten Grundstück Betongold mit Rendite.

Foto: Petra Spiola

Marion Weinberger- Fritz, Geschäfts- führerin von Raiffeisen Vorsorge Wohnungen ist für neue Projekte auf Grundstückssuche.

Foto: Sacher photoworkers

Albert Sacher, Vorstand der C & P Immobilien AG, bietet Grund- stücksverkäufern Vorsorgewoh- nungen an.