v. li. n .re.: DI Dr. Daniel Stadlmayr, FH-Prof. Dr. Aziz Huskic, DI Peter Leitner. Foto: FH OÖ
Im Center for Smart Manufacturing an der FH in Wels wird von einemengagierten Forscherteam die Zukunft des 3D-Drucks mitgestaltet.
Vor 15 Jahren hatte FH-Professor Reinhard Busch die Vision, Additive Fertigung inder FH in Wels anzusiedeln. Es wurde der erste 3D-Drucker angeschafft, mit demZiel, auch die Industrie für die neue Technologie zu begeistern. Das Labor entwi-ckelte sich rasant. Heute arbeiten zwölf MitarbeiterInnen unter der Leitung von FH-Professor Aziz Huskic daran, neue Wege des Smart Manufacturing zu finden.
ForscherInnen und BeraterInnen
Dieses Jahr wurde eine zusätzliche Kooperation mit TRUMPF Maschinen Austriagestartet und eine neue 3D-Druck-Anlage im Wert einer Dreiviertel Million Euro amCampus Wels installiert, viele weitere Kooperationen mit Unternehmen wie voest-alpine, BÖHLER, SCHULER oder RÜBIG sind am Laufen. „Wir testen Bauteile, wirkönnen Studien durchführen, wir helfen Entscheidungen zu treffen“, erklärt Huskicdie Rolle der FH gegenüber den Partnern. Aktuell werden Prozessparameter fürneue Materialien entwickelt. Und Draht wird immer interessanter, eine Alternativezu dem etablierten Pulverbettverfahren.
Additive Thinking
In vielen Gesprächen mit der Industrie haben Huskic und sein Team bemerkt, dassdie Möglichkeiten der neuen Technologie oft noch mit alten Denkmustern kollidie-ren. Denn ein Guss- oder Frästeil einfach additiv herzustellen, wird keine Ersparnisoder Verbesserung bringen, da dieses Teil eben für eines der alten Verfahren aus-gelegt worden war. „Für die neue Technik braucht es ein spezifisches AdditivesDenken“, erklärt Huskic, „die Verfahren sind dann gut, wenn man weiß, wie undwann man sie einsetzt!“ Auf der FH in Wels kommt Additive Fertigung als Teil vonProduktionstechnik in sechs Studiengängen vor.
Wandel im Gange
Früher verband man Additive Fertigung vor allem mit Prototypenbau, mittlerweilefindet man auch viele Großserienfertigungen, die auf Additive Fertigung setzen. DieVorteile: Die Teile können komplexer sein, es kann Leichtbau betrieben werden,Kühlungen können effizienter gestaltet werden. „Man muss die Additive Fertigungimmer in der Prozesskette betrachten“, bremst Huskic aber unrealistische Erwar-tungen an die neue Technologie, „was aus dem Drucker kommt, ist nicht das Fer-tigteil, es braucht Nachbearbeitung!“ Alternativlos bleibt die Additive Fertigungnach wie vor dabei, Stücke in geringer Zahl zu produzieren. Einzelstücke, so indivi-duell wie die Technologie, die dahinter steht.
In der Additiven Fertigung ist noch viel Geheimniskrämerei da-bei, alle versuchen, ihre Prozesssteuerung zu schützen.“
DI Dr. Daniel Stadlmayr Absolvent EntwicklungsingenieurIn Maschinenbau, Entwicklungsleiter CADS Additive GmbH
Mich reizt, dass die Technologie noch sehr jung ist.
Man kann mit klugen Ideen noch etwas bewirken. “
DI Peter Leitner Absolvent EntwicklungsingenieurIn Maschinenbau, Wissenschaftlicher Mitarbeiter FH OÖ, CADS Additive GmbH