In der Radler-WG herrscht immer gute Stimmung. | Foto: B. Plank imbilde.at
Studierendenheime locken mit Rundum-Versorgung, WGs bietengünstiges Wohnen zwischen Partystimmung und Putzplan ...
Daheim im Netzwerk
Luise Dauwa könnte von Perg, wo ihre Familie lebt, nach Wels pendeln,aber sie hat sich dafür entschieden, alleine zu wohnen – im Oberhaidin-gerhaus, ganz in der Nähe der FH. Dort studiert sie Lebensmitteltechno-logie und Ernährung. Davor war sie schon in Wels in der Schule, daher fielihr die Entscheidung für ein Studium in der Stadt leicht. „Es ist zeitspa-rend, direkt vor Ort zu leben“, sagt sie. „Und ich bin gerne selbstständig.“
Schön, neu und kommunikativ
Das Bild, das man sich vielleicht von Studentenheimen macht – abgelebt,durchhängende Betten, Gemeinschaftsbäder – passt nicht mit demOberhaidingerhaus zusammen. Dessen Look entspricht eher einem mo-dernen Apartment-Hotel: helle Zimmer, moderne Küchenzeilen, großzügi-ge Bäder. Im Garten oder der Lobby lässt es sich gut chillen, das Autokann man in der Garage parken, Lernraum und Speisesaal dürfen auchnicht fehlen. Am ganzen Areal gibt es WLAN. „Das Haus ist ganz neu“,sagt Luise Dauwa, „das heißt, es entwickelt sich manches noch – wennwas fehlt, kann man reden!“
Was Dauwa besonders an dem Gemeinschaftsheim schätzt, ist die Mög-lichkeit, sich ein soziales Netzwerk aufzubauen – ganz altmodisch off-line: „Man knüpft Kontakte, plaudert, lernt oder isst zusammen.“ Ganz un-virtuell geht es aber nicht, es gibt eine Facebook- und WhatsApp-Gruppeder HausbewohnerInnen.
Studium und Gaudium
Wenn sich Dauwa nicht mit viel Engagement ihrem Studium widmet –sie möchte später im Bereich Arzneimittelzulassung arbeiten, am liebs-ten international –, ist sie viel in Bewegung: beim Sport im Turnvereinoder einfach am Ufer der Traun oder bei Ausflügen in die Umgebung.Durch die gute Anbindung ans öffentliche Netz sind auch Tagestripsnach Budweis oder Wien locker drinnen. Fortgehen und sich-die-Nächte-um-die-Ohren schlagen sind eher nicht ihr Ding, stattdessen investiertDauwa auch Freizeit für die FH: Sie arbeitet zum Beispiel bei Messen oderdem Tag der offenen Tür und verbreitet grundsätzlich gerne etwas Moti-vation, gerade an der FH in Wels zu studieren!
Vollpension im Kolpinghaus
Was spricht fürs Wohnen im Kolpinghaus?
Binder: „Erstmal: Es ist nicht weit zur FH, 800 Meter genau. Und es passteeinfach alles dort: saubere Zimmer, saubere Umgebung. Es gibt eine ei-gene Kantine mit gutem Essen. Man kann auch gleich Halbpension oderVollpension nehmen. Ideal, wenn man im Lernstress ist und ohnehin kei-ne Zeit zum Kochen hat“.
Gibt es Gemeinschaftsräume?
„Ja, es gibt zum Beispiel eigene Seminarräume, die man zum Lernen nut-zen kann. Da waren wir schon viel drinnen. In jedem Stock gibt es eineGemeinschaftsküche, und dann ist da noch das Stüberl, um gemütlichzusammen zu sitzen und ein Bier zu trinken“.
Wohnen nur Studierende im Haus?
„Nein, in einem Wohntrakt sind HTL-SchülerInnen. Einige der Studieren-den arbeiten als BetreuerInnen für die Jugendlichen, wir geben Nachhilfe,sind generell Ansprechpersonen. Für die SchülerInnen ist das praktisch,und wir bekommen einen Abschlag auf die Miete“.
Wie sieht es mit Freizeitangeboten aus?
„Direkt beim Studierendenheim ist ein Fußballplatz, es gibt auch Volley-ball und natürlich Tischfußball. In der Nähe ist eine Kletterhalle, die gerngenutzt wird. Ansonsten hat Wels eine gute Lokalszene mit netten Beisln,und mit dem Zug ist man auch geschwind in Linz. Ich spiele in der FH-Band, das heißt wir treffen uns auch in der Freizeit zum Proben und fürKonzerte“.
Die Radler-WG
Auch Marlies Sallegger lebte zuerst im Oberhaidingerhaus, nachdem sievon Weiz in der Steiermark nach Wels gezogen war. Dort im Studieren-denheim freundete sie sich mit drei MitbewohnerInnen an – und schmie-dete mit ihnen einen Plan: „Wir wollten eine WG gründen“, erzählt die 22-jährige, „wir wussten ja, wir waren ordentlich und passten gut zusam-men!“ Groß war das Online-Angebot für Wohnungen mit vier Schlafzim-mern in Wels nicht gerade, aber dann war die erste Wohnung, die sie sichansahen, gleich ein Volltreffer.
Traunhaus
Das alte, liebevoll renovierte Haus mit wenigen Parteien lag direkt an derTraun, nur ein paar Gehminuten von der FH entfernt. Die 120 Quadratme-ter große, zweigeschoßige Wohnung bot sich für eine WG an, mit demVermieter wurden sie sich schnell einig. Seit einem Jahr leben sie jetztals WG zusammen. „Das Zusammenleben läuft einwandfrei“, freut sichSallegger, „wir halten uns an den Putzplan und haben einen großen aus-ziehbaren Tisch für Frühstück mit Freunden!“ Besuch haben sie nämlichregelmäßig, sie sind eine gastfreundliche Wohngemeinschaft und Anlauf-stelle für eine große Runde von FreundInnen, die sogenannte „Radler-Gruppe“! „Der Name bezieht sich auf einen Scherz, dass Radler ja kein Al-kohol sei, und das ist irgendwie hängen geblieben“, lacht Sallegger.
Studieren oder schwimmen?
Aufgrund verschiedener Studienzweige – zwei der WG-BewohnerInnenstudieren Metall und Kunststofftechnik, Sallegger Innovations- und Pro-duktmanagement und ihr amerikanischer Mitbewohner Electrical Engi-neering – ist gemeinsames Lernen in der Traunvilla eher die Ausnahme.Steht nicht Lernen an der Tagesordnung, gehen die WG-BewohnerInnenim Sommer gerne in der Traun baden oder sie besuchen die Kletterhallevon Wels. Fortgehen oder Chillen im Garten der WG sind immer eine Opti-on. Außer natürlich man ist gerade mit Putzen dran ...