Öko-Energietechnik-Absolvent DI Franz Pöhn hat ein neuartigesKühlsystem für Batterien elektrisch betriebener Fahrzeuge weiterent-wickelt. Die nötigen Grundlagen hat er während seines Studiums ander FH OÖ Wels erworben.
Eine der wesentlichen Herausforderungen bei der Entwicklung von elek-trischen Antrieben ist das Thermo-Management der Batterien. Es ist ent-scheidend für die Reichweite des Fahrzeugs und die Lebensdauer derBatterien, und es ist ein wesentlicher Faktor für das Schnell-Aufladen. „Inder Entwicklung geht der Trend derzeit in Richtung Flüssigkeitskühlung.Dabei stellt es vor allem eine Herausforderung dar, eine optimale thermi-sche Verbindung zwischen den Batteriezellen und der Kühlflüssigkeit her-zustellen“, erklärt Franz Pöhn.
Der 38-jährige Absolvent des Studiengangs Öko Energietechnik hat ge-nau für diese Herausforderung eine Lösung mitentwickelt: den soge-nannten FLEXcooler® – die passende Bezeichnung für ein Batteriekühl-system, das sich mit seiner flexiblen Form optimal an die Batteriezellenanpasst. Das innovative Kühlsystem hat die Aufgabe, die Antriebsbatterievon elektrisch betriebenen Fahrzeugen in einem optimalen Temperatur-bereich zu halten.
Flexibel, leicht und anpassungsfähig
Pöhn, der derzeit beim Industrie- und Technologieunternehmen Miba ar-beitet, hat innovative Lösungen für den FLEXcooler® entwickelt. „Die Ideedafür bestand bereits in der Miba, als ich mit ins Entwicklungsteam auf-genommen wurde. Ich habe das System dann mittels Berechnungen, Si-mulationen und Versuchen analysiert, weiterentwickelt und Detaillösun-gen erarbeitet.“
Die Vorteile des neuen Kühlsystems sind zahlreich: „Dieser Kühler istnicht starr, sondern kann sich flexibel an die Batterieoberfläche anpas-sen. Durch den spaltfreien Kontakt zwischen Batteriezellen und Kühlungkann die Wärme optimal aufgenommen und abgeführt werden“, erklärtder Entwickler. Das System benötigt dafür auch keine Gapfiller, also Ma-terialen zum Auffüllen des Raumes zwischen Batteriezellen und Kühlsys-tem. Und zusätzlich zeichnet sich das System durch sein geringes Ge-wicht aus.
Thematisch fit und kreativ
„Insbesondere bei der kreativen Erarbeitung von Detaillösungen ist oftQuerdenken und ein tiefgreifendes Verständnis der Thematik gefordert.Dabei hat mir sicherlich meine breitgefächerte Ausbildung und Berufser-fahrung geholfen“, erzählt Pöhn. Diese reicht beispielsweise von einerLehre als Werkzeugmacher über die Arbeit als Sound/Recording Engineerbis zum Öko-Energietechnik-Studium. „Das Studium deckt von Maschi-nenbau bis Elektrotechnik über energieeffizientes und ökologisches Bau-en sehr viel ab. Gleichzeitig wird auch großer Wert auf eine solide natur-wissenschaftliche Grundausbildung in den Bereichen Mathematik, Phy-sik, etc. gelegt. Diese bildet jetzt das Fundament für meine tägliche For-schungs- und Entwicklungsarbeit.“
Klare Berufsvorstellungen
Nach wie vor ist Franz Pöhn beim Unternehmen Miba tätig. Im soge-nannten Battery Team arbeitet er an der weiteren Entwicklung von Batte-riekühlsystemen. Der Job dort entspricht übrigens seinen genauen Vor-stellungen – und über die war sich Franz Pöhn völlig klar: „Ich hatteschon vor Beginn meiner Masterarbeit eine relativ genaue Vorstellungdavon, mit was ich mich gerne beschäftigen möchte. Diese habe ich aufeinem A4-Flyer zusammengefasst und bei der FH-Karrieremesse Welsan verschiedene Firmen, die sich mit dem Thema eMobility befassen,verteilt. Kurz darauf bekam ich einen Anruf von der Miba und wurde zueinem Vorstellungsgespräch eingeladen. Seitdem bin ich dabei ...“
Franz Pöhn mit dem FLEX-cooler, einem bahnbrechen-den Batteriekühlsystem
Foto: Miba
„Kreativität, Querdenken undtiefgreifendes Verständnis sinddie Basis für Innovationen.“