Ich bin der Heimo und ich hatte einen schö-nen Sommer. Das war 1986. Wir urlaubtenin einem Feriendorf im Seewinkel, kurznachdem wir weg waren, brannte es. 35Jahre lang habe ich nichts von dem Dorfgehört. Auf der Suche nach interessantenImmobilien stieß ich heuer auf den verlorengeglaubten Ort und auf seine spannendeGeschichte, wie er sich zu einem authenti-schen und nachhaltigen Resort mit Gratis-fahrrädern, Obstgarten und weißen Eselnentwickelt hat.
Außerdem flatterten im aktuell abgelaufe-nen Sommer zahlreiche Umfrageergebnissein die Redaktion. Ihre Erkenntnis: Die Men-schen wollen ins Grüne. Sie wollen raus ausder Stadt oder zumindest mehr Garten, Bal-kon und ein Zimmer mehr zum Arbeiten. Jaeh. Vielleicht noch eine Sauna dazu? Ichmeine, wünschen darf man sich’s ja, aberwas soll das? Ich habe noch keine Meldun-gen bekommen, die beweisen, dass die Leu-te das alles auch tun. Wie auch? Mit wel-chem Lottogewinn?
Auch nicht besser: die Erleuchtungen, dieUmfragen bezüglich Zweitwohnsitzen lie-fern. Festhalten! Wasser steht hoch imKurs. Der Top-Zweitwohnsitz liegt am Meer(40 Prozent), gefolgt vom See oder Teich(36 Prozent). Was ist jetzt daran bitte neu?
Viel interessanter als dieser PR-Unsinn istdoch, dass wir Tausende Wohnungen produ-zieren, die keiner braucht. In Wien gibt esseit Jahren weit weniger neue Haushalte,als neu produzierte Wohneinheiten auf denMarkt kommen. In acht Wiener Bezirkenwurden 30 Prozent oder mehr Wohnungenvon Anlegern gekauft. Das sind Ergebnisse,
die wir von Exploreal für diese Ausgabeausgewertet bekommen haben und die einedramatische Tendenz aufzeigen: Weil alle(sowohl Private als auch Institutionelle)wie irre Immobilien kaufen, steigen diePreise und es wird auf Teufel komm rausweiter produziert. Mitunter in schlechterQualität und mit dummen Grundrissen. Ichbitte Sie, kein junger Single will am Stadt-rand in einer Garçonnière – Verzeihung: ineinem Microloft – wohnen. Das ist ein Ortfür Familien! Die kann sich bei den Quadrat-meterpreisen aber eine große Wohnung garnicht mehr leisten, und auch für die Anlegersind kleine Investitionspakete praktisch.
Schon schräg: Die einen können es sich leis-ten, die falschen Wohnungen zu kaufen, dieanderen hätten gerne mehr Wohnraum, ha-ben aber kein Geld. Da will ich gleich wiederin den Sommer 1986, da war ich mit Immo-bilien in der Sandkiste beschäftigt und dahat mich so etwas nicht wütend gemacht.
IMPRESSUMChefredakteur Heimo Rollett / Art Direktion Vera Kapfenberger / Fotografie & Bildbearbeitung MatthiasDorninger, Reinhard Lang / Autoren Vanessa Kornfeld, Tobias Just, Bing Wang Redaktionsanschrift immobranche.atKommunikationsbüro, Brucknerstraße 2/5, 1040 Wien, office@immobranche.at / Anzeigen- und PromotionskontaktHenning Leschhorn (henning.leschhorn@derStandard.at, T: +43-1-531 70-234), STANDARD Verlagsgesellschaft m. b. H.,Vordere Zollamtsstraße 13, 1030 Wien / Eigentümerin (100 %)/Medieninhaberin, Verlagsort, Verwaltungs- undHerausgeberadresse Egger & Lerch Corporate Publishing, Vordere Zollamtsstraße 13, 1030 Wien, T: +43-1-524 89 00,Geschäftsführung: Martin Kneschaurek, Offenlegung gemäß § 25 Abs. 2 und 3 Mediengesetz, www.egger-lerch.at/impressum / Aus Gründen der Lesbarkeit wird darauf verzichtet, geschlechtsspezifische Formulierungen zuverwenden. Personenbezogene Bezeichnungen beziehen sich auf Männer und Frauen in gleicher Weise.